AGiJA – Arbeitsgestaltung und Gesundheitsförderung in Justizanstalten

Das internetbasierte Instrument AGiJA (Schaarschmidt & Fischer, 2008) dient der Analyse des arbeitsbezogenen Verhaltens und Erlebens von Bediensteten in Justizanstalten sowie zur Beurteilung der konkreten Arbeitsverhältnisse in Vollzugseinrichtungen. Es richtet sich an Leitungen von Justizanstalten und deren Mitarbeiter, die für sich eine personen- und organisationsbezogene Standortbestimmung unter Gesundheitsaspekt vornehmen wollen.

Die mit dem Instrument gewonnenen Ergebnisse erlauben die Ableitung von Schlussfolgerungen in Form gesundheitsfördernder Maßnahmen. Diese Maßnahmen können direkt an den Personen ansetzen (individuelle Beratung, Supervision, Training), als auch an den Arbeitsverhältnissen der jeweiligen Anstalt (Organisations- und Bedingungsgestaltung). Über die wiederholte Anwendung des Instruments können schließlich auch Veränderungen über die Zeit sichtbar gemacht werden.
Mit Blick auf die einzelne Person werden Aussagen über das persönliche Engagement gegenüber der Arbeit, die Widerstandskraft gegenüber Belastungen und das Lebensgefühl sowie zum Erleben gesundheitlicher Beschwerden getroffen.
Die Ergebnisse zu den Arbeitsverhältnissen beziehen sich auf die Vollzugstätigkeit im engeren Sinne, die sachlichen und organisatorischen Bedingungen sowie die sozialen Beziehungen.

Das Instrument AGiJA beinhaltet drei Fragebögen:

  1. den Fragebogen Arbeitsbezogenes Verhaltens- und Erlebensmuster (AVEM) (Schaarschmidt & Fischer, 2008) zur Erfassung persönlicher Gesundheitsressourcen und die Beschwerdenliste (BESL) (Schaarschmidt & Fischer, 2008) zur Ermittlung des Erlebens gesundheitlicher Beeinträchtigungen sowie
  2. den Arbeits-Bewertungs-Check für Bedienstete in Justizanstalten (ABC-JA) (Fischer & Schaarschmidt, 2008) zur Analyse der Arbeitsverhältnisse in Vollzugseinrichtungen.

Die Anonymität der Befragung ist durch die Art und Weise ihrer Durchführung in vollem Umfang gesichert. Unmittelbar nach Bearbeitung des Fragebogens im Internet erhalten alle teilnehmenden Personen ihre individuellen Ergebnisse, die die Ableitung von persönlichen Schlussfolgerungen für die Gesundheitsentwicklung im Zusammenhang mit der Arbeit ermöglichen. Die zusammenfassenden Ergebnisse der Erhebung werden der Vollzugseinrichtung nach Abschluss der Befragung übergeben. Sie können eine fundierte und zielgerichtete Grundlage für die Entwicklung der Einrichtung bilden.

Um eine in der Sache angemessene Auseinandersetzung mit den individuellen und zusammenfassenden Ergebnissen der Befragung zu gewährleisten, begleiten wir die Anwendung des Instruments und die Auswertung der Ergebnisse. Wenn der Wunsch besteht, bieten wir auch personenbezogene Unterstützung (Beratung, Coaching, insbesondere von Führungskräften …) sowie Maßnahmen der Arbeits-und Organisationsgestaltung an.