IEGA – Inventar zur Erfassung von Gesundheitsressourcen in der Arbeit

Das internetbasierte Inventar zur Erfassung von Gesundheitsressourcen in der Arbeit (IEGA) (Fischer, Schaarschmidt & Kcienzy-Kreuziger, 2019) ist ein Instrument zur Analyse des arbeitsbezogenen Verhaltens und Erlebens von Beschäftigten sowie zur Einschätzung der konkreten Arbeitsverhältnisse in Wirtschaft und Verwaltung. Es richtet sich an Betriebe und Unternehmen, die eine personen- und organisationsbezogene Standortbestimmung unter Gesundheitsaspekt vornehmen wollen.

Die mit IEGA gewonnenen Ergebnisse erlauben die Ableitung von Schlussfolgerungen in Form gesundheitsfördernder Maßnahmen. Diese Maßnahmen können sowohl direkt an den Personen ansetzen (individuelle Beratung, Coaching, Training, …) als auch an den Arbeitsverhältnissen vor Ort (Organisations- und Bedingungsgestaltung). Über die wiederholte Anwendung von IEGA können schließlich auch Veränderungen über die Zeit sichtbar gemacht werden.
Mit Blick auf die einzelne Person werden Aussagen über das persönliche Engagement gegenüber der Arbeit, die Widerstandskraft gegenüber Belastungen und das Lebensgefühl sowie zum Erleben gesundheitlicher Beschwerden getroffen.
Die Ergebnisse zu den Arbeitsverhältnissen beziehen sich auf die zu bewältigenden Arbeitsaufgaben, auf die Organisation und Kooperation sowie die äußeren Arbeitsbedingungen. Besondere Aufmerksamkeit wird den sozialen Beziehungen und dem Verhalten der Führungskräfte geschenkt.

Das Instrument IEGA beinhaltet vier Fragebögen:

  1. den Arbeitsbewertungscheck für Wirtschaft und Verwaltung ABC-A (Fischer, Schaarschmidt & Kcienzyk-Kreuziger, 2019) zur Analyse der Arbeitsverhältnisse,
  2. die Fragebögen Arbeitsbezogenes Verhaltens- und Erlebensmuster AVEM (Schaarschmidt & Fischer, 2008) zur Erfassung persönlicher Gesundheitsressourcen und die Beschwerdenliste BESL (Schaarschmidt & Fischer, 2008) zur Ermittlung des Erlebens gesundheitlicher Beeinträchtigungen sowie
  3. den Kurzcheck zum Führungsverhalten in der Arbeit KFA-S/F zur Selbst- und Fremdeinschätzung des Verhaltens von Führungskräften.

Die Anonymität der Befragung ist durch die Art und Weise ihrer Durchführung in vollem Umfang gesichert. Unmittelbar nach der Bearbeitung von IEGA im Internet erhalten alle teilnehmenden Beschäftigten ihre persönlichen Ergebnisse, die ihnen die Ableitung von Schlussfolgerungen für die Gesundheitsentwicklung im Zusammenhang mit der Arbeit ermöglicht. Die zusammenfassenden Ergebnisse der Erhebung werden dem Betrieb bzw. Unternehmen nach Abschluss der Befragung übergeben, ohne dass auf einzelne Teilnehmende an der Befragung geschlossen werden kann. Der Bericht kann damit eine fundierte Grundlage für die Organisationsentwicklung bilden.

Um eine in der Sache angemessene Auseinandersetzung mit den individuellen und zusammenfassenden Ergebnissen der Befragung zu gewährleisten, ist die Einbeziehung eines entsprechend ausgebildeten Moderators bereits bei der Entscheidung des Betriebes bzw. Unternehmens über die Nutzung von IEGA empfohlen. Dieser sollte auch als Begleiter bei der Auswertung zur Verfügung stehen und den Prozess der Ableitung von Schlussfolgerungen im Rahmen des Betriebes bzw. Unternehmens unterstützen.

Umfassende Informationen zur Nutzung von IEGA finden Sie unter https://www.ichundmeinearbeit.eu/.